Es mag sich vielleicht ein bisschen narzisstisch anhören, aber ja, ich mag mich. Ich mag mich so wie ich bin, zumindest meistens. Wie in den meisten Liebesbeziehungen, habe ich auch mit mir selber Höhen und Tiefen, aber der Grundtenor bleibt immer der Gleiche: Ich mag mich!
Nun stellt sich aber die für mich viel grössere Frage: Magst Du dich auch?
Das Verhältnis zu sich selber ist aus meiner Sicht ein eminenter Baustein, um etwas Sinnvolles im Leben anzustellen. Denn wenn ich mich selber nicht mag, mache ich ja tendenziell Dinge, die ich eigentlich nicht mag, nur um mich selber zu bestrafen. Was aber wiederum völlig absurd ist, denn die eigene Person sollte eigentlich die mit Abstand wichtigste Person im Leben von uns allen sein.
Warum sich selber lieben?
Der wichtigste Grund sich selber zu lieben, ist der daraus entstehende innere Frieden aus welchem wiederum andere grosse Dinge entstehen können. Wenn ich mit mir selber im Klinsch bin, mich zum grossen Teil selber nicht ausstehen kann oder der Meinung bin, dass ich nicht gut genug für bestimmte Sachen bin, dann stehe ich mir nur selber im Weg, um mehr aus mir und somit auch mehr aus meinem Umfeld zu machen.
Sich selber zu mögen ist eigentlich der philanthropischste Akt den man als Mensch machen kann. Denn nicht nützt einer Gesellschaft mehr als ein Mensch der sicher selber mag. Dieser Mensch macht dann nämlich Dinge die für ihn selber gut sind und hat Freude am Leben. Diese Freude kann er auf andere Menschen übertragen und diesen dabei helfen, sich selber auch mehr zu mögen, mehr Dinge zu machen die ihnen Spass machen und somit eine Gesellschaft zu formen, die sich selber immer weiterentwickelt und dabei Freude empfindet.
Der Einzige der bleibt, bist Du!
In schwierigen Situation ist man ab und zu einzig und allein auf sich selber gestellt. Ich will hier jetzt auch gar nicht die allumfassende Mutterliebe in irgendeiner Form abschwächen oder gar anzweifeln. Es bleibt die grösste Liebe, die man für andere empfinden kann. Aber es gibt Situationen da hilft einem die Mutterliebe leider herzlich wenig. Um schwierige Situation zu überstehen, reicht es halt einfach nicht zu wissen, dass Mama dich liebhat.
In herausfordernden Situationen ist es die Liebe für das Selbst, die einem weiter vorantreibt oder zur Kenntnis führt, dass es jetzt reicht. Dies kann uns sowohl in der Liebe, im Job oder halt einfach im Leben begegnen und wir können nur hoffen, dass wir von unseren Eltern gut darauf vorbereitet wurden, dass wir in allen Situationen stets an uns selber glauben und das tun, was das Beste für uns ist. Es gibt genügend Situationen im Leben von uns allen, bei denen klar wird, dass wir oft nicht das tun, was wir eigentlich wollen:
- Lohnt es sich in einem Job zu verharren, den man eigentlich nicht mag?
- Ist es die Mühe wert eine kaputte Beziehung immer und immer wieder zu reparieren?
- Machen all die Überstunden Sinn, nur um im Geschäft Eindruck zu schinden?
- Oder auf etwas zu verzichten, nur weil es nicht dem Standard von unserem Umfeld entspricht?
Wir sollten uns konstant selber fragen, ob wir etwas tun, weil wir es wirklich wollen oder weil es einfach dem entspricht was andere von uns erwarten. Oft ist es auch die Angst vor der Veränderung, vor dem Ungewissen, die uns lähmt und uns nicht das Leben leben lässt für welches wir eigentlich geschaffen wurden.
Steh Dir nicht selber im Weg!
In unserem Leben werden wir immer wieder Menschen begegnen, die uns Steine in den Weg legen. Dahinter muss nicht mal eine böswillige Absicht stecken, es kann auch einfach etwas sein, dass nicht für unseren Weg bestimmt ist. Solche Dinge können wir nicht beeinflussen und müssen uns damit abfinden, dass sie hin und wieder geschehen. Was wir aber beeinflussen können, sind die Entscheidungen, welche wir selber treffen. Oft sind es aber die Entscheidungen, welche wir nicht treffen, die unser Glück am meisten beeinflussen. Wir können tagtäglich entscheiden, was wir aus dem Tag machen wollen und wohin unser Weg führen soll.
Das Einzige was wir nie machen sollten, ist uns selber im Weg zu stehen!
Und genau deshalb ist es so unglaublich wichtig, dass man sich selber mag. Denn nur, wenn ich mich selber respektiere und mich so akzeptiere wie ich bin, nur dann kann ich Entscheidungen treffen, die mich glücklich machen. Wir werden immer wieder Menschen finden die uns mögen und auch solche die uns nicht mögen. Manche werden uns verstehen, Anderen wird unser Handeln komisch vorkommen. Aber all das ist nur von kleiner Bedeutung im Hinblick auf die Tatsache, dass wir die meiste Zeit im Leben mit uns selber verbringen.
Mein Appell an uns alle ist deshalb, dass wir lernen uns selber zu mögen, zu respektieren und Dinge tun, die uns glücklich machen. Viel zu oft zweifeln wir an uns selber und sind vielleicht enttäuscht, dass wir nicht so sind wie die Sportler, Models und Promis die in der Gesellschaft gefeiert werden. Aber mal ganz ehrlich, wer will denn überhaupt so sein? Das ist alles nur Fassade, geschickt verpackt in einer von Photoshop bearbeiteten Welt und überlagert mit Instagram Filtern. Da bleibt am Schluss nicht mehr viel übrig.
Für mich gibt es deshalb nur einen vernünftigen Weg: Sei Dein eigener Held!