Mars Euphorie – eine Sackgasse?

Der Weltraum hat die Menschheit schon immer fasziniert und durch all die Science Fiction Games und Movies wurde diese Faszination auch über Jahrzehnte gepflegt und gehegt.

Nun sind wir ein einem Punkt angelangt, an dem es bald möglich sein wird den Weltraum mit Leben zu füllen. Wir entwickeln Raketen die wieder auf die Erde zurückkehren (SpaceX). Wir rekrutieren die ersten 100 Mars-Bewohner, welche aber nur ein One-Way Ticket erhalten. Dafür werden sie aber wahrscheinlich die Stars einer Reality Show und zu den ersten Mars Celebrities.

Natürlich kann ich die Euphorie verstehen, wenn es um die unendlichen Weiten des Weltraums geht. Das Thema ist äusserts spannend und für den Moment können wir uns auch noch vollständig unserer Fantasie hingeben und davon träumen was einst alles möglich sein wird.

Doch was ich nicht verstehe, ist, dass wir jetzt schon Pläne schmieden für eine Umsiedelung der Erdbevölkerung auf andere Planeten. Geht uns hier wirklich der Platz aus? Sind wir überhaupt bereit andere Planeten zu besiedeln oder Fabriken ins Weltall auszulagern, wie es sich Jeff Bezos vorstellt?

Immer weniger Platz steht uns zur Verfügung

Gemäss Wikipedia hat die  Erde eine Gesamtfläche von 510’000’000 km2 wovon  149’430’000 km2 Landfläche ist. Und um die nachfolgende Rechnung etwas einfacher zu machen, nehmen wir an, dass irgendwann 10’000’000’000 Menschen auf der Erde leben werden. Wobei wir zurzeit ja noch ca. 2.5 Mia. Menschen davon entfernt sind.

Wir haben also 149’430’000’000’000 m2 Landfläche für alle Menschen zur Verfügung. Es bleibt also jedem von uns 14’943 m2 Land in Zukunft.

2015 hatten wir eine durchschnittliche Bevölkerungsdichte von 50 Menschen pro km2. Das wären dann rund 20’000 m2 Land für jeden von uns. Wenn also das Bevölkerungswachstum in den nächsten 34 Jahren so weitergeht, dann werden uns 2050 ganze 5’000 m2 Land weniger zur Verfügung stehen als heute.

Aber ist das jetzt tragisch und ein Grund sich von der Erde zu verabschieden und sein Glück im Weltall zu versuchen?

Für mich auf keinen Fall. Klar in Monaco, dem Staat mit der höchsten Bevölkerungsdichte der Welt, hat jeder Einwohner nur 52 m2 zur Verfügung. Aber das ist eine Ausnahme, selbst in Indien, gibt es theoretisch noch für jeden Einwohner 2’500 m2 Land. Wir sind also noch weit davon entfernt, dass uns der Platz auf der Erde ausgehen wird.

Ganz offensichtlich ist aber auch, dass es Regionen gibt, welche an Ihre Grenzen stossen und in welchen es nicht mehr zumutbar ist, Menschen dort wohnen zu lassen. Würden diese Menschen von einer Mars-Besiedlung profitieren? Ich zweifle stark daran.

Auf zur Wüstenbesiedlung

Nehmen wir als Beispiel die australische Wüstenfläche, welche eine Fläche von 1’371’000 km2 aufweist. Theoretisch hätten dort die zusätzlichen 2.5 Mia. Menschen, welche wir bis ca. 2050 auf der Erde erwarten, Platz und jeder hätte ca. 500 m2 Land zur Verfügung. Und dies ist nur die viertgrösste Wüste der Welt, was wäre möglich, wenn wir jede Wüste bewohnbar machen könnten? Wir hätten Platz ohne Ende.

Aus objektiver Sicht ist eine Wüstenbesiedlung um ein Vielfaches einfacher und sinnvoller, als eine Besiedlung vom Mars, welche dem Grossteil der Menschheit keinen Nutzen stiften wird, da nur eine Handvoll Menschen Zugang haben würde. Und wer will schon auf einem lebensfeindlichen Planeten ankommen mit der Ungewissheit, ob er überhaupt die nächsten Stunden/Tage überleben wird.

Wüste, Meer und Stratosphäre

Nicht nur die Wüsten bieten uns Platz, um noch mehr Städte zu errichten. Auch das Meer bietet Potential, noch weiteren Lebensraum zu erschliessen. Wäre es nicht spannender Delfine, Haie, Wale etc. zu beobachten, als auf dem Mars in eine trostlose Wüste von Gestein und Sand zu blicken?

Oder wie wäre es, wenn wir mit der Eroberung der Stratosphäre beginnen? Fliegende Städte, die wie Kreuzschiffe von Kontinent zu Kontinent fliegen. Die Welt könnte so viel mehr sein als sie momentan ist. Wir sollten uns entschliessen die Erde besser zu verstehen und unser Wissen und unsere Neugier dafür einzusetzen, im Einklang mit der Natur zu leben und von ihr zu profitieren.

Sackgasse Mars

Stattdessen machen wir uns aber auf und wollen den Mars erobern. Wir sind aber nicht einmal in der Lage grosse Teile von Wüsten für die Menschen nutzbar zu machen und florierende Städte zu errichten, warum sollten wir dann überhaupt Gedanken an eine Besiedlung des Marses verschwenden? Aus meiner Sicht wird das Abenteuer Mars für uns eine sehr unangenehme Erfahrung werden, da wir viel Zeit, Geld und Menschenleben aufs Spiel setzen werden und selbst langfristig von diesen Investitionen nicht profitieren können.

Was denkt Ihr? Seht Ihr in der Marsbesiedlung die Lösung für die zunehmende Bevölkerungsdichte auf der Erde?

Quellen:

Mars One: http://www.mars-one.com/

SpaceX: http://www.spacex.com/news/2013/03/31/reusability-key-making-human-life-multi-planetary

Jeff Bezos, Trend der Zukunft: http://www.trendsderzukunft.de/jeff-bezos-die-menschheit-wird-fabriken-ins-all-auslagern/2016/06/02/

Wikipedia, Erdoberfläche: https://de.wikipedia.org/wiki/Erde#Oberfl.C3.A4che

Wikipedia, Weltbevölkerung: https://de.wikipedia.org/wiki/Weltbev%C3%B6lkerung

Wikipedia, Australische Wüsten: https://de.wikipedia.org/wiki/Australische_W%C3%BCsten

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